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Vindication – Rechtfertigung – Staffel 1

Vindication - Staffel 1 Book Cover Vindication - Staffel 1
Vindication
Krimi
Gerth Medien
August 2020
DVD
2 DVD, 10 Folgen, 273 Minuten

Detective Gary Travis steht kurz vor der Pensionierung. Als ihm die junge, aufstrebende Polizistin Krist Tanner an die Seite gestellt wird, bringt das seine liebgewonnenen Routinen ziemlich durcheinander. Zudem kommt es zu Hause immer wieder zu Spannungen mit seiner Frau, nachdem ihre drogensüchtige Tochter Katie nach dem Entzug nach Hause zurückgekehrt ist. Trotzdem gelingt es Travis immer wieder, auch die ungewöhnlichsten Fälle, die ihm Tag für Tag begegnen, zu lösen. "Vindication" heißt "Rechtfertigung" und ist eine christliche Krimiserie mit Tiefgang, die von einer amerikanischen Gemeinde produziert wurde und bei der jeder Fall nicht nur eine überraschende Auflösung hat, sondern es auch immer eine lehrreiche Botschaft zu erfahren gibt. Originaltitel: Vindication Bildformat: Widescreen 16:9 Tonformat: Dolby 5.1 (Deutsch, Englisch) Untertitel: Deutsch Länge: ca. 273 Minuten FSK: 12

Da staunte ich in der Herbstvorschau nicht schlecht: eine Krimiserie auf DVD, erschienen bei Gerth Medien? Das interessierte mich.

Freundlicherweise bekam ich ein Ansichtsexemplar und konnte einen kleinen Serienmarathon einlegen. 10 Folgen sind in dieser erster Staffel der “ersten christlichen Krimiserie” enthalten. “Christliche Krimiserie”? Wirklich?

Nun mag man denken, was denn das Eine mit dem Anderen zu tun haben könnte. Werfen die Polizisten mit Bibel Großausgaben, um den Täter zu stoppen? Werden Verhaftete mit Rosenkränzen gefesselt?

Im Ernst. Ich habe keinesfalls vor, das ins Lächerliche zu ziehen. Denn das ist Vindication nicht. Ganz im Gegenteil.

Detective Travis ist ein alter Hase in seinem Job. Er liebt die Routine, hat Frau, Haus und Tochter. Na ja, die Tochter hat ein paar Probleme mit Drogen und schlug über die Stränge. Da schwankt Travis dann zwischen Vater und Polizist hin und her. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis zu seiner Tochter. Travis Frau ist dagegen der ruhende Pol der Familie. Sie hält Bibelstunden in der Gemeinde ab und versucht ihren Mann vom Glauben zu überzeugen. Der steht aber mit beiden Beinen fest im Polizeialltag, der “Realität”. So hat er es in den ersten Folgen mit den unterschiedlichsten Fällen zu tun. Mal gibt es Drogenprobleme. Ehebruch, aber auch ein Tötungsdelikt, mit dem die erste Folge aufweist.

Die kurzen Folgen von ca. 30 Minuten sind im großen Ganzen ruhig und besonnen und verzichten auf wilde Verfolgungsjagden und Schießereien. Travis ermittelt in seiner ruhigen und besonnenen Art. Er befragt Zeugen, macht sich Notizen, denkt nach. Nicht immer ist alles so, wie es scheint. Und in mancher Folge merkt er, dass die Verbrechen, mit denen er es zu tun hat, auch mit seinem ganz persönlichen Leben zu tun haben. Wie nah sind doch oft “alltägliche” Dinge von Straftaten entfernt. Das kann ganz schnell gehen.

Bald wird ihm die junge Praktikantin Kris Tanner zugeteilt. Travis ist darüber nicht sehr erfreut und die beiden müssen sich erst einmal zusammenraufen. Travis nimmt die Dinge lieber selbst in die Hand und muss erst langsam lernen, Kris zu vertrauen.

In der zweiten Hälfte der Staffel nimmt die Serie dann aber doch Einiges an Fahrt auf. Die Fälle werden “härter”. Nun kommt auch schon mal die Waffe zum Einsatz oder ein Sonderkommando. Der letzte Fall zieht sich sich dann inklusive Cliffhanger über mehrere Folgen hinweg – bis hin zum Staffelfinale.

Anfangs habe ich die Folgen so nebenbei geschaut. Sie sind, wie gesagt, sehr ruhig und “nur” hinsichtlich der Charaktere “aufregend”. Im Nachhinein glaube ich, dass die Filmemacher uns Zuschauer erst einmal mit dem Polizeialltag vertraut machen wollten. Kleine unscheinbare Delikte. Aber jedem stecken auch Menschen. Und dabei kommt dann das “Christliche” dieser Serie zum Tragen.

Je mehr Folgen ich sah, desto mehr war ich bei der Sache. Ich bin nicht der große Krimifan, das wissen viele. – Aber bei Vindication mache ich eine Ausnahme. Wenn die Filmemacher sich so weiterentwickeln, wie sie es innerhalb nur einer Staffel getan haben, dann dürfen wir uns jetzt schon auf eine weitere Staffel freuen, die es hoffentlich geben wird.

Die DVD Ausgabe selbst kommt auf zwei DVD daher und geht sparsam mit irgendwelchen Extras um. Das ist aber nicht schlimm. An einigen Stellen dürfte die Synchronisation gern etwas ambitionierter sein. Dem kann man aber durch die Originaltonspur “entkommen”, auf der deutlich mehr “Ton” zu hören ist.

Fazit: Die “erste christliche Krimiserie” hebt sich vom Krimi-Einheitsbrei ab, zeichnet Menschen mit ihren Problemen und Herausforderungen und zeigt Christen, die im Leben stehen. Dabei ist die Serie weit davon entfernt den Zuschauer missionieren zu wollen. Aber es wird eben auch deutlich, wie der Glaube Menschen trägt und was es bedeutet, jemanden “über sich” zu haben.

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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