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Von der Kunst einen warmen Hintern zu bekommen

Da ich nun mal eine “Frostbeule” bin, war es mir schon immer wichtig, ein angenehmes Raumklima zu haben.

Also ich meine tatsächlich das Klima, welches sich auf Grund von Luftfeuchtigkeit, Temperatur usw bildet. Das mentale Klima im SCM Shop Fallersleben ist ja – wie jeder weiß, der uns schon einmal besuchte – immer fröhlich, entspannt und locker.

Nur z.B. am frühen Morgen, wenn ich in den Shop komme und am Schreibtisch platze, also nehme. Den Platz. Dann bekam ich, selbst als es draußen noch warm war, schon mal kalte Füße. (Echte, keine sprichwörtlichen!) Seit dem das Wetter nun aber auch tagsüber dazu neigte, nicht sonderlich gemütlich zu sein, wurde es manchmal doch recht UNgemütlich.

Natürlich denke ich hin und wieder ein wenig in die Zukunft. So dachte ich darüber nach, wie diese Temperaturen am frühen morgen sich bei minus 10 Grad Außentemperatur wohl ändern würden und ob das in der Leseecke noch immer kuschelig sein würde?

Also versuchte ich bereits in der warmen Zeit die Heizung einfach mal anzustellen, um ihre Funktionsfähigkeit zu testen. Ich muss funktionieren, also muss sie auch ran. Gesagt getan – kalt.

Nicht gut.

Achso, für alle, die evtl. nicht, wie wir, in den Genuß von Fernwärme kommen: bei uns in Wolfsburg wird die gesamte Stadt über ein Fernwärmenetz Sommer wie Winter mit Wärmeenergie versorgt. Wer nicht damit heizt (Sommer), nutzt sie dafür oft für die Heisswasserzubereitung. Deshalb kann ich auch mitten im Sommer, die Heizung antesten. Wenn ich mag. – Zumindest bei mir daheim…

Fernwärmeverwöhnt wollte ich diesen Test natürlich auch im SCM Shop Fallersleben durchführen. Meine Kontrolle der Heizungselektronik ergab ein: “Sieht gut aus.”

Dennoch wurden die Heizkörper nicht warm… :-/

Da die ganze Heizungssteuerung neben der Elektronik außerhalb des Shops auch über Sensoren innerhalb des Shops geregelt wird und ich die Heizung ausnahmsweise nicht auch noch selbst gebaut und installiert hatte, sprach ich also meine Vermieterin an.

Sie ist sehr hilfsbereit und will natürlich auch nicht, dass irgendjemand im Winter im Shop frieren muss (guuute Frau!!! Jemand = ich = Frostbeule 🙂 ) – und so bestellte sie kurzerhand den Haus- und Hofinstallateur, der ohnehin vor dem Winter noch einmal alles checken sollte.

Ein paar Tage später tauchten zwei junge Männer auf und inspizierten alles eingehend, liefen um das Haus herum, klopften hier und da.

Bevor jetzt jemand vermutet, ich werde auf “den Handwerkern” herumhacken. Der liegt falsch. Auch ich habe ein Handwerk erlernt und kenne von dort auch Höhen und Tiefen und Herausforderungen. Ich nehme Handwerker immer in Schutz, denn ich weiss, was sie leisten. Auch volkswirtschaftlich gesehen. – Und das meine ich ernst. (Traut ihr mir gar nicht zu, was? 😉 )

Na jedenfalls kam der “Anführer” der beiden irgendwann zu mir und bestätigte mir, dass alles in bester Ordnung sei. Wasser wäre auf der Anlage und die Elektronik wäre exakt eingestellt. Der Grund warum die Heizkörper nicht warm würden, sei der Außenfühler. Außen am Gebäude gäbe es einen Fühler, der die Heizung automatisch ausschaltete, sobald die Außentemperatur 18 Grad Celsius erreichte. Zur Sicherheit hätte er aber den Grenzwert auf 20 Grad angehoben, d.h. es würde schon früher geheizt. Wenn es nun kühler als 20 Grad werden würde, käme auch die Heizleistung ganz normal zurück. Ich war erleichtert.

Es wurde kühler als 20 Grad.

Wie sich dies auf das Heizverhalten diverser Heizkörper im SCM Shop auswirkte, brauche ich an dieser Stelle vermutlich nur der Form halber zu schreiben, oder?

“Die Heizungen blieben kalt.”

Die Außentemperaturen lagen letzte Woche nachts und in den Vormittagsstunden immer deutlich unter 20 Grad. Ergo: Heizung läuft!

Dachte ich.

Meine Füße und die Nase sagten mir morgens um halb acht etwas anderes.

Gestern ignorierte ich das noch einmal, aber es war schon grenzwertig. Mein alter Arbeitskollege B. F. (vollständiger Name der Redaktion bekannt) hätte bei diesen Temperaturen, die Schuhe ausgezogen und das Fenster geöffnet. – Ich nicht!! (“Frostbeule” – siehe oben) – Und: Ich bin jetzt Chef! 🙂

Heute früh war es mir dann doch eindeutig zu kalt. Ich wollte natürlcih noch immer sicher sein, dass, wenn die Heizung dann “wirklich” benötigt wird, sie auch läuft. Also ging ich in den Heizungsraum, um noch einmal selbst nach dem Rechten zu sehen.

Es war warm dort drinnen. Das war schon einmal ein gutes Zeichen. – Doch warum wurde mein Büroheizkörper nicht warm?

Bestimmt falsche Einschaltzeit in der Elektronik. Ähnlich wie in der Schaltautomatik für die Nachtbeleuchtung und Leuchtreklame am Haus. (Aber das ist ein anderes Thema für eine Glosse…)

Die Heizkörper MUSSTEN doch warm werden…

Der Wasserstand in der Anlage war etwas niedrig, aber noch akzeptabel (nach meiner Erfahrung). Elektronik schien zu laufen, die Umwälzpumpe summte leise vor sich hin.

Da steht der Buchhändler kopfkratzend vor den Rohren der Heizungsanlage und kommt ins Grübeln.

Nach mehrmaligem Hin- und Herlaufen zwischen Heizungsraum und diversen Shopheizkörpern und dem Öffnen einiger Heizkörperventile – Abwarten am Schreibtisch. Mal sehen, was sich tut.

Preisfrage: Was tat sich?

Antwort korrekt: (fast) nichts. Was sich tat, war, dass meine Waden kalt wurden. In diesem Zusammenhang ist das aber nicht wichtig.

Also erneut in den Heizraum gehen und Ursachenforschung betreiben. Heizung ist angeschaltet. Pumpe läuft… :-/

“Welche der vielen Rohre, sind denn warm?”, fragt sich der geneigte Buchhändler. Und so erfolgte der Finger-Kontakt-Test an diversen Rohrabschnitten. Irgendwie waren alle aber kalt.

Wasserdruck ist auf der Anlage, Pumpe läuft – trotzdem alles kalt.

Dann kam mir ein so abwegiger Gedanke, dass ich ihn sofort wieder verwarf. Ich ging erneut zurück an meinen Schreibtisch und wartete noch einmal ein wenig ab.

Da sich noch immer nichts tat, nahm ich den abwegigen Gedanken ernster als vorher. Ich ging zurück in den Heizungsraum und probierte an einer der Absperrventile zu drehen. Es ließ sich nicht zudrehen! – Vielleicht sitzt es fest? Ein erneuter Versuch ergab: es lässt sich nicht zudrehen!

Wer dann bei mir gewesen wäre, hätte bestimmt meine Gesichtszüge entgleisen sehen, als mir klar wurde, dass sich das Ventil nur aus einem einzigen Grund nicht schließen ließ: es WAR bereits geschlossen!

Ich wagte es kaum zu denken, doch dann drehte ich das rote Rad aus Stahl entgegen dem Uhrzeigersinn, also in Richtung “AUF” – es ging!! Das Ventil war tatsächlich geschlossen gewesen!

Das Klatschen meiner Hand, die ich mir vor die Stirn schlug, übertönte das Rauschen und Gluggern des Heizwassers, das während ich das Ventil öffnete, in die Rohrleitungen schoß. Das war jetzt wirklich ein Scherz, oder? 8-(

Ich drehte an weiteren Ventilen. ALLE waren geschlossen! Nach und nach fing das Wasser in den Rohren zu zischen an, es gluggerte und – die Rohre wurden warm!

Wenig später spürte ich auch im Shop die Wärme an den Heizungsrohren…

Ich weiß nicht, ob ich den Kopf über zwei Monteure schütteln soll, die mir so eine Diagnose, wie oben beschrieben, brachten oder ob ich mich selbst in den Hintern treten müsste, weil ich nicht selbst darauf gekommen war, auch die Ventile zu prüfen.

Als säkularer Mensch schüttele ich den Kopf und frage mich, wofür manche “Fachleute” auch noch Geld verlangen.

Als Christ denke ich: das kann schon mal vorkommen! Ich hätte ja auch darauf kommen können.

Hat jemand eine freie Tischkante für mich? (Der Witz ist nur für Dauerblogleser 😉 )

Gute Nacht!

Gehe nun in mein warmes Bett! 🙂

Andreas

Inhaber DER christlichen Buchhandlung im Großraum Wolfsburg, Gifhorn, Braunschweig, Helmstedt. Fallersleben, Bahnhofstr. 10. Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr Sa 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr (morgen bis 16.00 Uhr!), Tel. 05362 126280

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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