80 Jahre D-Day – und weitere Gedanken

Am 6. Juni 1944 landeten 175.000 amerikanische, britische und kanadische Soldaten an der Küste der Normandie. Sie kamen mit 2727 Schlachtschiffen aus den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Frankreich, Belgien, Polen, Norwegen, Griechenland und den Niederlanden. Jeder einzelne von ihnen bepackt mit 30-50 Kilogramm Ausrüstung, Waffen und Gepäck. Sie mussten zum Teil ungeschützt über einen 300 m breiten Sandstrand laufen, während sie von deutschem Abwehrfeuer aus den Bunkern und Befestigungsanlagen entlang des Küstenstreifens unter Beschuss genommen wurden. Die Verluste waren verheerend. So verloren allein an jenem 6. Juni 1944 zwischen 4.400 und 6.000 US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen ihr Leben. Die Deutschen Opfer betrugen zusätzlich noch einmal zwischen 4.000 und 9.000. Und das wie gesagt nur an diesem ersten Tag der “Operation Overlord”. Doch der Anfang war getan: Ziel war die Zurückdrängung der Deutschen und letztlich die Beendigung des zweiten Weltkrieges. Es mussten aber noch 11 weitere Monate vergehen, bevor am 7. Mai 1945 die deutsche Wehrmacht kapitulierte.

Warum schreibe ich darüber?

Das hat mehrere Gründe. Zum einen interessiert mich das Thema Geschichte schon von Jugend an. Ich bin der Meinung, dass es für uns alle wichtig ist, die Geschichte zu kennen und auch heute noch immer zu verfolgen, was vor sich geht. Erst wenn ich die Zusammenhänge erkenne und richtig einordnen kann, habe ich die Chance, das, was man mir vorsetzt, richtig einzuordnen. Damit bin ich weniger manipulierbar, weil wissend, und man kann mir keine Dinge unterjubeln, die einfach falsch sind. Und genau so möchte ich das haben.

Ein weiterer Grund ist natürlich das “Jubiläum” dieses Ereignisses. Auch bin ich sehr froh, dass es in der Vergangenheit Menschen gegeben hat, die sich dazu bereit erklärt haben – wenn auch nicht immer freiwillig (Stichwort: Wehrpflicht) – diese Anstrengungen und das damit verbundene Leid oder sogar den Tod auf sich zu nehmen, um diesem Krieg ein Ende zu setzen.

Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich so etwas nicht habe erleben müssen. Meine Generation, die Baby Boomer, hat das Glück in eine Epoche der Weltgeschichte hineingeboren worden zu sein, in der sie keinerlei Entbehrungen erleben musste. Sie hatte immer alles. Hatte zu Essen, ein Dach über dem Kopf, Bildung, einen funktionierenden, zwangfreien Staat und Frieden. Wie viele Generationen der Menschheit können dies von sich behaupten? Das Schlimmste, was wir zu ertragen hatten, war die Coronazeit. Das war es dann auch schon (bisher), ohne diese Zeit herunterspielen zu wollen.

Wir haben also keinen Grund uns zu beklagen. – Obwohl wir das trotzdem immer wieder (gern) tun. Das dieses “Klagen” jedoch auf einem sehr hohem Niveau abläuft, machen wir uns leider viel zu selten bewusst. Wie wichtig sind die Dinge, die uns nerven, denn (global betrachtet) wirklich?

Dinge, um die wir uns Sorgen machen (sollen) gibt es zur Genüge. Jede Woche wird eine andere jener berühmten “Säue durchs Dorf” getrieben. Irgendeine “Krise”, “Gefahr” oder “Bedrohung” wird uns ständig vorgesetzt und vorgehalten. Natürlich immer verbunden mit weiterer Angstmache und entsprechenden Vorschriften, Verhaltensregeln und Einschränkungen “zu unserer Sicherheit”.

Die Folge: unsere Freiheit wird nach und nach immer weniger, immer eingeschränkter. Und wir kriegen es – wenn wir nicht wachsam bleiben – gar nicht mit. Genauso wie der Frosch, den man bekanntlich nicht ins heiße Wasser wirft, sondern bei dem man die Temperatur langsam erhöht – bis er tot ist.

Damit wir nicht wie die langsam erhitzten Frösche enden, müssen wir die Mechanismen kennen, die Methoden wahrnehmen, die Prozesse durchschauen, die ablaufen. Das hat dabei gar nichts mit Verschwörungstheorien zu tun. Das lässt sich allein durch Beobachtung und Analyse dessen herausfinden, was bereits in der Vergangenheit geschehen ist. Und weil die Menschen meist nicht aus der Vergangenheit lernen, werden die Fehler wieder gemacht und die Menschen fallen wieder auf alles herein.

Das ist für mich letzten Endes der Hauptgrund, mich mit Geschichte zu befassen: Ich möchte die Dinge durchschauen, die Strickmuster, die Maschen erkennen, die “Melodien der Mäusefänger” verinnerlichen, um nicht mit der Rattenherde ins Verderben zu laufen.

Wer sich näher mit dem Thema D-Day, um auf den Ursprung dieses Artikels zurückzukommen, befassen möchte, findet zur genüge Literatur bei meinen Partnern.

Wer sich lieber “ein Bild” machen möchte, dem lege ich die Miniserie Band of Brothers” ans Herz. Sie beschreibt den Weg einer amerikanischen Company von der Ausbildung, über den D-Day bis hin zum Kriegsende in Deutschland. Und dies sehr eindrücklich und (teilweise) auch sehr drastisch. Nicht um des Effektes, sondern um der Realitätsnähe willen.

Zum Schluss noch ein Buchtipp, allerdings ist dieser Titel nur auf Englisch erhältlich, Stephen Ambroses Band of Brothers. Dies ist die Geschichte der Easy Company, die letztlich in der Miniserie umgesetzt wurde.

Soweit meine Gedanken zum D-Day und darüber hinaus.

Ich hoffe sehr, dass wir uns auch zukünftig nur noch historisch mit Kriegen wie diesem befassen müssen. Obwohl uns in Europa das Thema Krieg leider wieder sehr bewusst geworden ist. Auch sollten wir nicht vergessen, trotz unseres Aufwachsens und Lebens in Frieden, dass kein Tag seit dem zweiten Weltkrieg vergangen ist, an dem es KEINEN Krieg irgendwo auf der Welt gab.

Ein Grund mehr, sich für den Frieden einzusetzen.

Und Friede fängt letztendlich bei mir selbst an.

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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