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Das Camp

Das Camp Book Cover Das Camp
SCM Hänssler Film
März 2014
DVD

Basierend auf wahren Begebenheiten Ken Matthews ist ein aufstrebender Investment Banker, der alles dafür tut, um noch erfolgreicher zu werden. Um eine steinreiche alte Dame zu beeindrucken, die er als Kundin gewinnen möchte, meldet er sich freiwillig als Betreuer für ein Ferienlager ihrer Kirchengemeinde. Im Camp trifft er auf den 10-jährigen Eli - einen Jungen, der ein tiefes Misstrauen gegen Erwachsene und viel unterdrückte Wut in sich trägt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelt sich zwischen den beiden eine besondere Beziehung, die das Leben von beiden für immer verändert ... "Das Camp" ist ein beeindruckendes Zeugnis für Glaube und Nächstenliebe. Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten, die sich in einem Camp der Royal Family Kids ereignet haben: Zutiefst berührende Geschichten von verlorener Hoffnung und neuem Mut, von missbrauchtem Vertrauen und grenzenloser Nächstenliebe. Im Abspann erzählen die realen Personen hinter dem Film (Betreuer und ehemalige Teilnehmer) ihre persönlichen Geschichten, die alle in die Handlung von "Das Camp" miteingeflossen sind.

Wer die zahlreichen Sommer-Ferien-Camp-Filme kennt, die im Laufe der letzten zig-Jahre gedreht wurden, wird sicher auch wissen, wie viel “Schrott” dabei ist. In den meisten Filmen geht es oft nur um rivalisierende Teenie-Liebe oder es werden reihenweise Leute von einem unsichtbaren Meuchelmörder abgemetzelt.

Ich gebe zu, als ich das erste Mal von “Das Camp” gehört habe, gingen mir diese Assoziationen nicht durch den Kopf. Doch ich kann euch beruhigen, auch nach dem Sehen ist das nicht passiert. 🙂 Bei der Besprechung eines “christlichen” Films erübrigt sich im Grunde genommen auch so eine Frage. Denn in “christlichen” Filmen wird nicht gemetzelt und Teenie-Liebe kommt auch eher sehr sparsam vor.

Warum erwähne ich das alles? Ist doch überflüssig.

Könnte man meinen.

Ich erwähne es, weil “Das Camp” sich, meiner bescheidenen Meinung nach, von den Sommer-Ferien-Camp-Filmen abhebt.

Natürlich erst einmal, weil er unter dem Label “christlicher” Film daherkommt. Zweitens fällt mir (so ganz spontan) auch kein weiterer (nennenswerter) christlicher Film ein, der im Sommercamp spielt. (straft mich Lügen!). Und drittens hebt er sich ab, weil er neben der guten Sommerlaune auch ein schwieriges, aber dennoch sehr wichtiges Thema zum Inhalt hat: vernachlässigte Kinder.

Der Film basiert in Spielfilmform auf den wahren Begebenheiten diverser Sommercamps der Royal Family Kids, einer Organisation, die in Amerika einwöchige Campaufenthalte für missbrauchte, vernachlässigte und verlassene Kinder organisert.

Doch worum geht es im Film?

Ken Matthews ist ein ausgebuffter Investmentbanker, der hinter dem Geld einer älteren, wohlhabenden Dame her ist. Das soll heißen, er würde gern ihre Geldgeschäfte abwickeln, für sie investieren usw. und natürlich, davon profitieren. Weil diese ältere Dame sich für die Kindercamps der Royal Family Kids einsetzt, verschafft Kens Sekretärin ihm – ohne sein Wissen – einen Freiwilligenjob in so einem Camp. So eine charitative Aktion des Bankers könnte sich wohlwollend auf die alte Dame auswirken. Ken ist natürlich gar nicht begeistert davon, sich in der “Pampa” mit “nervenden Gören” herumschlagen zu müssen. Aber was tut man nicht alles für das liebe Geld.

Die zweite Hauptperson des Films ist der junge Eli. (Amerikanisch “Ihlei” ausgesprochen 😉 ) Der Junge lebt bei seiner drogenabhängigen Mutter, die sich nicht um ihn kümmert und lieber “Party macht”, als für einen vollen Kühlschrank zu sorgen. Elis Vater trinkt und kommt nur ab und zu bei Elis Mutter vorbei, wenn er sich Geld besorgen will. Bei diesen Gelegenheiten bekommt Eli dann auch schon mal Papas Fäuste zu spüren. Ihr merkt, bereits in der Vorgeschichte ist “Das Camp” anders als die oben erwähnten Filme.

Und wie es der “Zufall” nun mal so will, nimmt Eli nach dem Tod seiner Mutter an genau dem Camp teil, zu dem Ken durch seine Sekretärin verdonnert wurde. Und “natürlich” wird Ken genau dem verschlossenen, aufsässigen und äußerst misstrauischem Eli als persönlicher Betreuer zugeteilt. Das führt für die beiden zu einigen Herausforderungen und für den Zuschauer zu anrührenden aber auch komischen Momenten.

Doch “Das Camp” ist trotz des eben erwähnten Hintergrundes kein schwermütiger, vor Drama triefender Film. Ganz im Gegenteil. Er verschweigt zwar die sozialen Probleme der Campteilnehmer nicht, zeigt aber, dass es Hoffnung gibt. Und das ist es sicher, was die Royal Family Kids erreichen wollen. Sie wollen diesen Kindern Hoffnung geben. Sie wollen ihnen Mut machen, ihr Leben weiter zu gehen und nicht aufzugeben.

Nach dem, was ich dem Film und der Webseite dieser Organisation entnehmen kann, scheint ihnen das auch sehr gut zu gelingen.

“Das Camp” ist wieder einmal ein hervorragender SCM Hänssler Film von hoher Qualität und Aussage. Mit seiner FSK 6 Einstufung ist er zwar nicht für alle Altersklassen gedacht, aber kann sich dennoch in eine Reihe großartiger Familien- und Jugendfilme einreihen, die sich erfreulich vom sonst üblichen Schrott in Kino und Fernsehen abheben.

Meine Empfehlung für Familien, Jugend- und Hauskreise, die einen guten und unterhaltsamen Film zu schätzen wissen und sich mit dem sozialen Thema dieser DVD auseinandersetzen möchten. Denn missbrauchte, vernachlässigte und verlassene Kinder gibt es auch in Deutschland.

Wie immer findet ihr auf der DVD auch ein PDF mit weiterführenden Gedanken zum Thema.

Mehr zum Thema Royal Family Kids seht ihr in diesem kurzen (englischen) Video.

Dann viel Spaß beim Schauen!

Bis demnächst.

Andreas

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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