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Das vergessene Experiment

Das vergessene Experiment Book Cover Das vergessene Experiment
Hans-Walter Euhus
Kinderbuch
Studiengem. Wort und Wissen e.V./SCM Hänssler
Mai 2014
Gebunden
128

In einem Freizeitpark geraten die zwölfjährige Anne und ihr Bruder Pitt in eine echte Zeitmaschine: Sie landen im Paris des 19. Jahrhunderts! Im Labor eines berühmten Wissenschaftlers und in einem geheimen Kellermuseum erfahren sie Erstaunliches über die Entstehung des Lebens und des Menschen. Ein spannendes Science-Fiction-Abenteuer für Kids und Teens, die nach überzeugenden Antworten auf die Frage von Schöpfung oder Evolution suchen.

Wie wäre es, in einem Freizeit- und Vergnügungspark, in einen Simulator zu steigen?

Was wäre, wenn dieser Simulator irgendwie “anders” wäre?

Was macht man, wenn man plötzlich in einer Kutsche in Frankreich sitzt, seltsame Klamotten trägt und alle um einen herum plötzlich nur noch französisch sprechen?

Gute Frage. Nächste Frage.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Situation eine ganz nette Herausforderung wäre. Wie dem auch sei, Anne und Pit, die beiden Protagonisten aus Hans-Walter Euhus Science-Fiction-Abenteuer für Kids und Teens “Das vergessene Experiment” sehen sich auf jeden Fall genau mit dem eben beschriebenen Szenario konfrontiert. Und dabei bleibt es noch lange nicht.

Hans-Walter Euhus schafft es, in diesem kleinen Büchlein, Wissenschaft und Glaube in eine ungewöhnliche Science-Fiction-Geschichte für Kinder ab ca. 9 Jahren zu verpacken. Das ist sicher ein schwieriges Unterfangen, denn das Grundthema “Schöpfung und/oder Evolution” ist beileibe kein einfaches. Das wissen wir Erwachsenen nur zur Genüge.

Dennoch wagt Hans-Walter Euhus dieses Experiment mit “dem vergessenen Experiment”. Ich finde, es gelingt ihm in Anbetracht des Themas recht gut. Die Rahmenhandlung lässt sich gut lesen und für die kleineren Leser lockern bunte Zeichnungen das Buch auf. Ist im ersten Teil des Buches die Geschichte noch einfach und greifbar, wird es im zweiten Teil dann doch etwas “steiler” im Thema. So würde ich dem Covertext “Science-Fiction-Abenteuer für Kids und Teens” durchaus zustimmen. Der erste Teil ist auch für Kids geeignet, der zweite Teil wird eher Teens gerecht, die evtl. schon etwas mehr Grundwissen mitbringen.

Aber ist es in der Wissenschaft nicht auch so, dass es Herausforderungen geben muß? Junge Leser könnten diese im zweiten Teil des “Experimentes” haben. Erklärungen über Lehrpläne, die vorschreiben, was und wie gelehrt werden soll bzw. darf, werden den einen oder anderen ein wenig überfordern.

Dennoch gehören diese Geschichtenteile auf jeden Fall hier hin, denn es geht um das Zusammenprallen von Wissenschaft und Glaube in unserem Leben und (Schul-)alltag.

Hans-Walter Euhus macht neugierig auf die Entstehung des Lebens. Wo kommt es her? Gibt es einen Schöpfer? Was ist dran an der Evolutionstheorie? – Und alles sauber verpackt in einer spannenden Geschichte. Kann man hier mehr erwarten? Ich denke: nein. Bezogen auf die Zielgruppe dieses Buches hat der Autor saubere Arbeit geleistet.

Besonders blieb mir im Gedächtnis haften, dass er versöhnlich mit der Diskrepanz der Wissenschaftslehre an der Schule und einem evtl. vom Elternhaus mitgebrachten Schöpfungsgedankengut umgeht. Er sagt: “Lernt in der Schule alles, was euch die Lehrer sagen und was in den Büchern steht. Aber glaubt weder ihnen noch den Büchern, wenn sie euch weismachen wollen, dass Evolution eine Tatsache sei und die Wissenschaft bewiesen habe, es gäbe keinen Gott. Lest die Bibel und forscht in der Schöpfung. Guckt selber nach, beobachtet und macht Experimente.”

Ich finde diese Sätze sehr gut, denn sie passen zum Einen in die heutige Zeit und zum Anderen gelten sie nicht nur für das Thema Schöpfung und Evolution, sondern auch in anderen Bereichen unseres Lebens. Man könnte sie getrost umschreiben, dann lauteten sie: “Schaut und lest alles, was ihr den Zeitungen und den anderen Medien entnehmen könnt. Aber glaubt weder den Zeitungen noch den anderen Medien, dass deren Informationen die alleinige Wahrheit sind. Denkt selber, guckt selber nach, beobachtet und zieht eure eigenen Schlussfolgerungen.”

Ich denke, das braucht unsere Gesellschaft.

Bis demnächst

Andreas

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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