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Der junge Messias

Der junge Messias Book Cover Der junge Messias
Gerth Medien
November 2016
DVD und BluRay

Er ist nur ein kleiner Junge, gerade sieben Jahre alt. Und doch reicht ein Wort von ihm, um einen Gegner niederzustrecken oder eine Berührung, um Menschen ins Leben zurückzuholen. Als Jesus in der Öffentlichkeit seinen Onkel heilt, verbreitet sich die Nachricht über das Wunder wie ein Lauffeuer - und der römische Centurio Severus erhält den Auftrag, das Kind zu töten.

“Ist das auch biblisch?”

So werde ich oft im SCM Shop Fallersleben gefragt, wenn ich meinen Gästen die DVD “Der junge Messias” empfehle.

Ich kann dann nur antworten: “Die Geschichte dieses Filmes steht so nicht in der Bibel.” Und das ist auch richtig. Aber ist die Geschichte deshalb weniger “biblisch”, als etwas, das wortwörtlich in der Bibel niedergeschrieben ist? Sind Romane, Erzählungen, die den Geist der Bibel widergeben, vertiefen, erläutern, zugänglich machen “unbiblisch”? Und sind sie deshalb grundsätzlich abzulehnen?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Menschen alles verdammen möchten, das nicht genauso in der Bibel zu finden ist. Ich kann diesen Ansatz ja grundsätzlich verstehen. Wenn es um verkündigende, essentiell biblische Botschaften geht, sollte die Bibel in ihrer Autorität und Authentizität nicht verfälscht und verwässert werden. Dazu stehe ich auch.

Aber genauso, wie sich Jesus in seinen Gleichnissen Bilder und Geschichten zu Nutze gemacht hat, um Sachverhalte auf eine leicht zu verstehende Art und Weise zugänglich zu machen, so sollte es auch Autoren gestattet sein, biblische Inhalte, oder ihre Erkenntnisse daraus, in eine Form zu packen, die auch anderen Menschen einen Zugang zu diesen Erkenntnissen und Inhalten in einer Art ermöglicht, die sie verstehen können.

Anne Rice hat nun so eine “erfundene Geschichte” in einen Roman verpackt. “Der junge Messias” erzählt die Geschichte des jungen Jesus, zwischen der Rückkehr aus Ägypten bis zu seinem ca. siebenten Lebensjahr. Also eine Zeitspanne im Leben des Messias, von der uns nichts überliefert wurde. Leider habe ich den Roman nicht gelesen und kann daher die Qualität der filmischen Umsetzung nicht beurteilen, sondern muss mich allein auf meine Eindrücke während des Schauens beschränken.

Erzählt wird also die Geschichte der Familie von Maria und Joseph und dessen Bruder samt Frau und Sohn, die zusammen aus Ägypten nach Nazareth zurückkehren. Jesus ist ein ruhiger, friedfertiger Junge, der aber bereits merkt, dass er anders ist. Er kann Dinge, die andere Kinder nicht können. In einer sehr schönen Szene, findet er einen toten Vogel und nimmt ihn behutsam in seine Hände. Nach einer Weile des Betens öffnet er seine Hände und der Vogel fliegt davon. Solche Erlebnisse werfen in dem Jungen natürlich Fragen auf. Warum kann ich so etwas? Bin ich anders?

Die Eltern, Maria und Joseph, geraten dadurch in Bedrängnis, denn sie wissen zwar, wen sie großziehen, doch sie wissen auch, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist. Darum wollen sie ihn vor zuviel Wissen schützen. Denn Jesus ist in Gefahr.

Eine weitere Hauptperson des Films ist ein römischer Zenturio, der seinerzeit als Soldat auf Herodes Befehl mithalf, die Kinder in Bethlehem zu töten. Diese wenig ehrenvolle Tat lastet schwer auf ihm. Und nun erhält er vom derzeitigen König Herodes den Befehl, diesen “Jungen” zu finden und zu töten. König Herodes wird im Film richtig schräg und im Grunde genommen als recht jämmerliche und verängstigte Gestalt dargestellt.

Aus diesem Befehl bezieht der an sonsten recht ruhige Film auch seine Spannung. Wird der Zenturio Jesus finden? Wie wird er mit seinen Schuldgefühlen fertig? – Und dazwischen immer der Alltag der Juden. Und der Alltag der römischen Soldaten. Aufständische fangen. Aufständische kreuzigen. (Der Film ist ab deshalb erst ab 12 Jahren geeignet).

Schließlich kommt es zum…. seht selber.

Im Film, sagt der junge Jesus etwas, das mich sehr beeindruckt hat. Eine sehr schöne Sequenz, die einem Gebet gleicht, das auch wir jederzeit selber sprechen können:

“Es gibt immer noch so Vieles, das ich nicht weiß. Aber eines weiß ich: Ich bin nicht hier, um Engel zu sehen oder sie singen zu hören. Und ich bin nicht hier, um für Regen zu sorgen oder für Sonne oder sonst etwas in der Art. Ich glaube ich bin nur hier, um zu leben. Um alles zu sehen, zu hören, zu spüren. Einfach alles. Auch wenn es weh tut. Eines Tages wirst du mir erklären, warum ich sonst noch hier bin. Ich weiß nicht, wann das sein wird, aber du wirst es wissen. Das weiß ich genau. Denn, Vater, – ich bin dein Kind.”

Und ich sage: Amen!

Bis demnächst

Andreas

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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