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Der Ruf des Königs

Der Ruf des Königs Book Cover Der Ruf des Königs
Corinna Wolf
Roman
SCM Hännssler
Juli 2021
Gebunden
304

Ein ferner Kontinent. Ein Volk, das ums Überleben kämpft gegen einen übermächtigen Feind. Ein König, der sie zum Sieg führen will. Doch nicht alle sind bereit, seinem Ruf zu vertrauen. Als eine kleine Gruppe nach Jahren des Friedens einen besonderen Auftrag erhält, wird ihnen klar, dass sie die Macht des Königs gerade erst kennen lernen ... Jahrhunderte später wartet das Volk auf die Rückkehr des Königs. Während Traditionen zu Ritualen werden, erwacht in einigen die Erkenntnis, dass ein neuer Aufbruch vor ihnen liegt, der mehr Mut und Glauben erfordert als jemals zuvor.

Nach Der weiße Löwe von Thabur erschien jetzt mit Der Ruf des Königs erneut ein Fantasyroman bei SCM.
Da ich Der weiße Löwe von Thabur mit Begeisterung gelesen habe, ohne ein Fantasyfan zu sein, freute ich mich, vom Verlag ein elektronisches Leseexemplar von Der Ruf des Königs bekommen zu haben.

Der Roman spielt auf drei Zeitebenen. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber ich las ihn in einer Zeit, die mich tagsüber körperlich herausforderte und so am Abend immer nur wenige Seiten zum Lesen gestattete, bevor mir die Augen zufielen. Das hatte nichts mit dem Buch zu tun, sondern mit meiner Müdigkeit.
Dennoch hatte dies zur Folge, dass ich anfänglich täglich aufs Neue ins Buch einsteigen musste. Manchmal hatte ich wirklich Mühe die vielen Figuren und Zeitstränge zu sortieren und die Handlung wieder aufzunehmen. Dies schmälerte mein persönliches Leseerlebnis doch sehr. Vielleicht bin aber auch nur zu alt für diese Art des dramaturgischen Aufbaus eines Buches. 😉

Die Handlung spielt in einem Land, das in Westen und Osten geteilt ist. Und in Licht und Schatten. Da gibt es die Solech, die fern des Lichtes leben und dann gibt es die, die zum “König” gehören und vom Licht erfüllt sind. Licht spielt im Buch eine große und tragende Rolle. Dabei geht es nicht um Glühbirnen oder Fackeln, sondern das Licht in uns und in Allem. Also letztlich um etwas “Höheres”. Das Licht hat etwas Göttliches an sich. Zwar wird dies nie explizit so erwähnt, aber wer Der Ruf des Königs als Christ und mit christlichem Hintergrundwissen liest, wird zwangsläufig viele Parallelen zum Glauben erkennen und entdecken. Ganz offensichtlich ist es aber nicht.

Die Dreiteilung des Romans ergibt sich durch die Zeit der Großen Kriege als einer Zeit des Kampfes zwischen Licht und Dunkelheit, als der König noch da war. Dann kam es zu einer Zeit, in der die Menschen ohne den König leben mussten und sich nach seiner Rückkehr sehnten und schließlich die Zeit in der sich Dinge erfüllten. Es ist für mich nicht leicht, die Handlung “einfach so” wieder zu geben. Ich vermute dies liegt an den Zeitsprüngen und an der Vielzahl von Personen, die mich tatsächlich bis zu Hälfte der Lektüre (immerhin ca. 150 Seiten) begleiteten, bevor mich das Buch packte. Das ist eine sehr lange Strecke für Leser. Ich kann mir vorstellen, dass so mancher auf diesem Weg verloren geht. Das wäre schade für den Titel. Aber vielleicht liegt es ja nur an mir.

Ab der Mitte hörte dann auch ich endlich den Ruf des Königs und die zweite Hälfte belohnte mich für die Geduld, die erste Hälfte tapfer durchgestanden zu haben. Trotz eines optisch sehr gut beschriebenen Finales bleibt nach der Lektüre aber ein wenig Leere übrig. Man wird als Leser genauso zurückgelassen, wie ein Teil der Protagonisten.

Für Fantasyfans mit christlichem Hintergrund ein lesenswertes Buch. Für evangelistische Zwecke, also als Geschenk um jemanden an den Glauben heranzuführen halte ich Der Ruf des Königs für nicht so geeignet. Wer solche Absichten hat ist mit Der weiße Löwe von Thabur dann besser bedient.

Subjektiv geschrieben von

mir

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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