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DLP Folge 11 – Cold Case und heißer Kaffee

Wenn aus Buchtiteln Geschichten werden. Das Literarische Puzzle (DLP) bei Buch38.de. Aufgabe: Es gilt eine Anzahl vorgegebener Buchtitel nahtlos in eine Kurzgeschichte zu integrieren.
Herausforderung angenommen!


Folge 11 – Cold Case und heißer Kaffee

“Das darf echt nicht wahr sein!” Annika Carstens stürmte zur Tür herein und knallte einen gelben Schnellhefter auf den Tisch. Während die Tür hinter ihr ins Schloss flog, klapperte Bergmanns Tasse und Kaffee schwappte über den Rand. Schnell griff Bergmann zu, um zu retten, was noch zu retten war. Doch er griff daneben. Statt dessen versetzte er dem Porzellan einen kräftigen Stoß und das Chaos war perfekt. Die Tasse schoss über den Schreibtischrand hinaus und zerschellte auf dem Boden.

Einen Moment lang war es totenstill im Büro der Wache Süd.

Bergmann sah zu Carstens hinüber und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Carstens sah ihn an und hob abwehrend beide Hände.

“Sorry Mann!”

“Hol’ lieber einen Lappen!” Bergmann stand auf und griff mit spitzen Fingern nach den Bruchstücken seiner Tasse. “Und ein frischer Kaffee wäre auch nett!”, rief er Carstens zu, die im Seitenschrank der Teeküche nach einem Lappen kramte.

“Was ist denn los?” Bergmann schaute seine Kollegin fragend an und warf die Überreste der Tasse in den Papierkorb. Danach fing er den Lappen auf, den Carstens ihm zuwarf. Er sah ihn kurz an und warf ihn kurzerhand zurück. “Das mach du mal schön selber. Schließlich bist du an der Sauerei schuld.”

Annika Carstens ergriff den Lappen im Flug und ergab sich in ihr Schicksal. “Ist ja gut.” Sie stellte den frischen Kaffee ab, ging in die Knie und ließ das graue Tuch auf die Dielen fallen.

“Die Balthasar hat uns

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Die Entführung

Soltendiek zugeschustert. Mertens und Wilhelmi wurden einem Cold Case zugeteilt, den sie schon mal am Wickel hatten. Und jetzt haben wir dieses Ding an der Backe.”

“Ist nicht dein Ernst.”

“Aber sowas von Ernst.”

“Und was ist mit unserem Kram? Soll das jetzt liegen bleiben, oder was?”

“Balthasar war da ganz deutlich. Die Entführung hat oberste Priorität. Aber das sollte dir ja klar sein.”

Annika Carstens kam aus der Hocke hoch.

“Ja. Ist klar.” Bergmann verdrehte die Augen. “Und ich freue mich schon seit heute früh auf einen pünktlichen Feierabend. Steffi wird sauer sein. Sie will schon so lange den Schrank für das Gästezimmer kaufen.”

“Habt ihr den immer noch nicht?”

“Wann denn?” Bergmann war sichtlich genervt und versuchte einen Fleck aus der Hose zu reiben, den er sich beim Aufräumen zugezogen hatte. “Siehst du ja. Ständig kommt was dazwischen.”

“Freu dich doch. Überstunden bringen immer auch

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Money

Carstens rieb Daumen und Zeigefinder aneinander, während sie den Putzlappen in hohem Bogen treffsicher im Spülbecken versenkte.

“Falls die Steuer noch was davon übrig lässt.”

Jonas Bergmann setzte sich an den Schreibtisch und zog den Stuhl so nah heran, dass er nun zwischen Tisch und Stuhl eingeklemmt war. Das machte er immer so. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm das.

“So. Was liegt an?” Er faltete die Hände auf der Schreibunterlage und sah seine Kollegin erwartungsvoll an.

Diese griff nach dem gelben Schnellhefter, prüfte ihn kurz auf Kaffeeflecke und schlug ihn auf.

In diesem Moment klingelte ihr Handy. Sie fummelte es aus der Tasche ihres Blazers, sah auf das Display und verdrehte die Augen. “Wilhelmi.”, sagte sie und ging dran.

“Carstens. Ich dachte du gibst uns wenigstens mal einen Moment, um die Aktenlage zu checken.”

Sie lauschte. Bergmann konnte eine brummelnde Männerstimme hören, verstand aber kein Wort.

“Ja klar. Warte, ich mach mal laut, dann kann Jonas mithören.”

Annika Carstens tippte auf das Lautsprechersymbol und legte ihr Telefon auf dem Tisch ab.

“So, jetzt.”

“Versaut mir das bloss nicht!”, hallte die Stimme von Stefan Wilhelmi durch den Raum. Man konnte deutlich hören, dass er mit dem Wagen unterwegs war. “Ich würde den Fall ja gerne selbst übernehmen. Aber das geht leider nicht. Ich kann also nur hoffen, das du als

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Eine Arbeiterin

vor dem Herrn und

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Der Spurenfinder

an deiner Seite die Sache nicht vermasselt.”

Jonas Bergmann würgte einen unsichtbaren Hals in der Luft und bleckte die Zähne. Annika Carstens machte eine wegwischende Handbewegung und er wusste, dass sie es nun ernst meinte.

“Wir kriegen das hin. Mach dir da keine Sorgen. Aber wenn du schon mal dran bist, klär uns wenigstens auf. Besonders über die Dinge, die noch nicht in der Akte stehen. Haben sich die Entführer gemeldet?”

“Bisher nicht. Die Fangschaltungen sind jedenfalls eingerichtet. Es wäre wichtig, bei den Angehörigen aufzuschlagen, damit sie euch kennenlernen und ihr einen Einblick in das Umfeld bekommt.”

“Ist klar. Wie sind die denn so drauf?”

“Das kannst du dir ja vorstellen. Die Nerven liegen blank. Bloß am Großneffen des Entführten scheint das alles irgendwie abzuprallen. Mir fällt der Name gerade nicht ein, aber er steht in den Unterlagen. Mein Bauch sagt mir, dass wir den im Auge behalten sollten.”

“Ja, habe ihn gefunden.” Annika Carstens hatte die Akte aufgeschlagen und überflog die Seiten.

“Alles andere sollte euch vorliegen. Ich muss Schluss machen, wir sind gleich da.“

“Danke. Und viel Erfolg.“

“Dito.“

Die Verbindung wurde getrennt.

“Das kann dann mal wieder eine lange Nacht werden.“ Jonas Bergmann nahm vorsichtig einen Schluck aus der Tasse.

„Dann muss ich es nur noch Steffi beibringen.“ Er seufzte schwer.

Annika Carstens las weiter und sagte ohne aufzusehen: „Ach komm. Du hast doch ganz andere

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Mutproben

überstanden.“ Dabei grinste sie vor sich hin.

„Du hast ja keine Ahnung. Sie wird mich umbringen. So oft, wie ich schon absagen musste.“

“Sie wird es verstehen. So weit kenne ich sie. Und selbst wenn: du würdest doch auch

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Den Tod überleben

altes Stehaufmännchen.“ Annika Carstens lachte kurz und sah zu ihrem Kollegen hinüber, der widerwillig grinste.

Erneut seufzte er, griff nach seinem Telefon und sagte: „Bringen wir es hinter uns.“

Während er mit seiner Frau sprach und dabei sichtlich geknickt war, verstaute Annika Carstens ihr Smartphone und nahm den Autoschlüssel aus der Schale neben der Schreibtischlampe. Sie klopfte ihre Kleidung ab, um sicherzugehen, alles eingesteckt zu haben und sah Jonas Bergmann erwartungsvoll an.

“Ich liebe dich. Ich mache es wieder gut. Versprochen.“ Bergmann ließ den Apparat sinken und schaute aus wie ein begossener Pudel.

“Und?“

“Ging so. – Sie wird es verkraften.“

“Wie immer.“

“Können wir?“ Annika Carstens legte die Hand auf die Türklinke.

Jonas Bergmann nickte kurz, schob den Stuhl zurück und leerte seine Tasse mit einem großen Schluck. Er war immer noch sehr heiß, das konnte Annika an seinem Gesicht ablesen.

“Pack mer‘s?“, sagte sie.

“Pack mer‘s“, antwortete Bergmann.

Gemeinsam verließen sie das Büro.

Langsam schwang die Tür zu und rastete mit einem lauten Klack ins Schloss.

Dann war alles still.
Nur im Spülbecken tropfte noch etwas kalter Kaffee in den Abfluss.

Ende


Mitwirkende: Die Aufsteiger der Woche 12/2024

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Die Entführung

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Der Spurenfinder

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Eine Arbeiterin

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Andreas König

Selbständiger Onlinebuchhändler, Blogger, IT Dienstleister und Freelancer.

2011 habe ich, gerade 50 geworden, als Quereinsteiger die Buchhandlung König SCM Shop Fallersleben mit dem Spezialgebiet in christlicher Literatur gegründet. Fast jeden Monat gab es Veranstaltungen, ich schrieb Blog und knüpfte viel Kontakte mit lokalen und überregionalen Autorinnen und Autoren.

2021 habe ich das Ladengeschäft geschlossen und bin in den aktiven Ruhestand gegangen.

Da ich von meinen Interessen her, seit jeher breit aufgestellt bin, war und bin ich noch immer in und für die Stadt und die Region 38 aktiv unterwegs. Es ist mir ein Anliegen, dieses Gebiet nach bestem Können zu beeinflussen und möglichst nach vorne zu bringen. Jeder noch so kleine Einsatz hilft dabei.

Neben diversen Ehrenämtern und Engagements liegen meine Schwerpunkte nun auf diesem Blog in Verbindung mit dem Buch38 Onlineshop. Ich betreibe das Onlineportal UnserFallersleben.de, bin vielseitig interessiert. 

Und da ich nicht wegschauen kann, gebe ich gern auch meinen Senf dazu. Mit dem Strom zu schwimmen, war nie mein Ding.

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