SCM Hänssler Film
September 2014
DVD
Die wahre Geschichte von Harris III, der sich schon von klein auf für Zaubertricks begeisterte. Mithilfe seines Mentors Mr. McMichael übte er sich in der Kunst der Illusion, bis er schließlich zu einem großen Trickkünstler und Meisterillusionisten wurde. Doch je mehr Erfolg er hatte, desto wichtiger wurden ihm Geld und Ruhm. Er, der große Illusionskünstler, erlag selbst einer Illusion - bis er eines Tages erkannte, was ihm wirklich fehlte … Ein großartiges Filmerlebnis, das Spielfilmhandlung und Bühnenshow gekonnt miteinander verknüpft und dadurch Einblicke in Harris' Kunst und seine evangelistische Botschaft über Täuschung, Wahrheit, Glaube und Lebenssinn gibt.
“Harris III”?
Was ist das? Kann man das essen?
Offen gestanden, als ich das erste Mal von Harris III (sprich: Härriß, der Dritte) hörte, konnte ich damit nichts anfangen. Er ist ein Zauberer. Ein Magier, der auf Bühnen auftritt und seine Kunststückchen vorführt.
Doch Moment mal!
Was hat eine DVD über einen Zauberer in einem christlichen Sortiment verloren? Diese Frage springt einen als verantwortungsbewußten SCM Shop Inhaber sogleich an. Schließlich steht doch schon in unserer Bibel, dass wir uns von diesen Leuten fern halten sollen. Warum also jetzt noch eine ganze DVD mit einem 1,5 stündigen Film über “so einen Menschen”?
Und zack! – sind wir mitten drin im Verurteilen, ohne überhaupt zu wissen, worum es geht.
Der Punkt ist erst mal: Harris III ist Christ.
“Aha! Ein ‘lauer’ Christ”, höre ich es schon, “wenn der sich mit ‘Zaubern’ befasst. Tztztztz…”
Wie lau oder nicht lau Harris III ist, kann ich nicht abschließend beurteilen. Auf jeden Fall erzählt er (im Film) während seiner Bühnenshow über seinen Glauben an Jesus Christus. So gesehen ist das allerdings wesentlich “wärmer” als einfach nur “lau”. Da kann sich so mancher Christ, der sein Christsein nicht mal im kleinen Kreis zugeben mag, eine Scheibe von abschneiden. Oder?
Harris erzählt von Täuschungen, auf die wir hereinfallen. Und auf die er selbst hereinfällt. Was er tut, ist keine Zauberei im wörtlichen Sinne. Er trickst uns aus, täuscht uns. Aber er sagt es uns auch, lässt uns nicht in einem Irrglauben zurück.
Und dennoch besteht die Gefahr, diesen Illusionen zu erliegen und sie letztlich doch für bare Münze zu nehmen. Das passiert Harris nämlich selber auch. Er wird überheblich und überschätzt seine Fähigkeiten so sehr, dass es für ihn sehr brenzlig wird.
“Entfesselt” ist kein reiner Spielfilm.
“Entfesselt” ist keine Dokumentation.
“Entfesselt” liegt irgendwo dazwischen. Wenn Harris auf dem Berg sitzt und seine Gedanken zu Papier bringt, dann ist es wie eine biografische Dokumentation. Wenn Harris auf der Bühne steht und wir seinen Kunststückchen staunend folgen können, dann ist es wie eine Fernsehübertragung aus einem Varieteetheater. Wenn Harris mit seinem Lehrer spricht und beide in Kleidung der 30er Jahre gehüllt sind, dann ist “Entfesselt” ein Spielfilm.
Diese eigenwillige Mischung aus Spielfilm und Dokumentation, verbunden mit dem Flair der großen Zeit der Varietes, die Kostüme und die Musik – das alles kann einen schon irgendwie “verzaubern” (im positivsten Sinne).
Und Harris fasst zum Ende hin alles noch einmal in dieser schönen Aussage zusammen:
“Das Leben hat soviel mehr zu bieten, als wir sehen, schmecken, hören, riechen oder fühlen können. Denn die Dinge sind oft nicht so, wie sie zu sein scheinen. Wirklich wichtig ist das, was wir glauben. Nicht das, was wir sehen.”
Das stimmt.
Hier eine kleine Einstimmung:
Bis demnächst
Andreas