Universum Film
August 2012
DVD
Als früherer Biker und Drogendealer hatte Sam Childers (Gerald Butler) sich jahrelang dem kriminellen Leben verschrieben, bis er durch eine spirituelle Eingebung zum Priester wird und seine wahre Berufung findet: Die Rettung von jungen Kriegsopfern, Waisen und Kindersoldaten in Ostafrika! Sam baut ein Waisenhaus, doch die ansässigen Milizen greifen immer wieder an - mit tödlichen Folgen. Sam sieht keine andere Möglichkeit, als sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen - er wird zum bewaffneten Kreuzritter, der keine Gnade kennt...
Vor einiger Zeit stellte ich euch das sehr bewegende und aufwühlende Buch “Machine Gun Preacher” von Sam Childers vor.
Da ich ja nicht nur Leser, sondern auch bekennender Filmfan bin, war bereits abzusehen, dass ich mir den Film zu diesem Buch natürlich ebenfalss zeitnah ansehen würde. Und so kam es auch.
Ca. vier Tage nach dem Lesen des Buches, konnte ich “Machine Gun Preacher” als Film sehen. Wegen meines Besuches auf dem Buchhändlertag der SCM Verlage in Witten ging es leider nicht früher.
Wegen der bereits im Buch deutlich gewordenen Gewalt und diverser Kampfszenen, machte ich mir schon ein wenig Sorgen darüber, wie “Hollywood” mit diesem Stoff nun umgegangen war. Stünde der “Actionanteil” des Stoffes im Vordergrund und würde der Film Sam Childers als Rächer der Kindersoldaten meuchelnd durch die Savanne hetzen lassen? Wie würde man mit Sam Childers Christsein umgehen? Wäre das etwas für ein Mainstreampublikum?
Mit diesen kristischen Gedanken im Hinterkopf sah ich mir dann den Film an und wurde angenehm überrascht.
Gerard Butler verkörpert, sogar mit einer erstaunlichen physischen Ähnlichkeit, die Figur des Sam Childers sehr glaubwürdig. Der derbe Biker, der Drogen und Alkohol, Überfälle auf Dealer und Schlägereien alles andere als aus dem Weg ging, wurde zwar nicht zum Lamm, aber er schaffte die Umkehr. Er führte ein “anständiges” Leben, führte eine Baufirma und gründete eine Kirche, in der er Pastor war. Sam Childers persönlicher Tiefpunkt, seine Bekehrung, seine Taufe – alles wird einem “Massenpublikum” “zugemutet”. Toll! Kein Drumherumreden. Sam wurde Christ, glaubte an Gott und ließ sich taufen. Alles ganz normal. – Und wir wollen mal ehrlich sein: das sollte es auch!
Die Actionsequenzen im Film hielten sich in Grenzen. die FSK Freigabe ab 16 Jahren ist gerechtfertigt, aber die gezeigte Gewalt dient immer dem Erzählen der Geschichte. Der Moment, der in Sam Childers etwas Lebensverändernderndes bewirkte, ist drastisch, entspricht jedoch dem Buch, in dem dieses Ereignis ein Schlüsselerlebnis für Sam darstellt.
Es ist klar, dass bei einem so bewegten Leben, nicht alle Geschehnisse in einen zwei Stundenfilm gepresst werden können. Dennoch halte ich persönlich “Machine Gun Preacher” für eine gute Buchverfilmung. Sicher liegt es auch daran, dass es im Buch auch um reale und greifbare Vorkommnisse handelt.
Egal, ob ihr erst das Buch lest oder erst den Film schaut, ich empfehle beides.
Allerdings sollte es nicht dabei bleiben. Buch lesen und Film schauen sollten nicht ohne Wirkung auf euch bleiben. Dies ist keine einfache “Unterhaltung”. Beide Medien sollen auch aufrütteln und wach machen. Nach dem “Konsum” werdet ihr hoffentlich wie ich noch “wacher” sein für die Dinge, die auf und in der Welt geschehen. Und dann sind wir als Christen auch aufgerufen hinzuschauen und uns einzumischen.
Die DVD zum Film könnt ihr leider nicht über unseren Onlineshop kaufen, er ist aber im SCM Shop Fallersleben vorrätig.
Mein Urteil: Gute Ergänzung zum Buch bzw. Einstieg ins Buch
Bis demnächst
Andreas