Sjödin, Tomas
Sachbuch
SCM Brockhaus
August 2017
Gebunden
224
9783417268171
Tomas Sjödin bewegt die Frage nach seinem Platz im Leben. Er folgt der Spur seines "Zwillings" , des zweifelnden Apostels Thomas. Hoffnungsvoll fordert das Buch Sie heraus, aus dem Vertrauten aufzubrechen und den eigenen Platz und die eigene Berufung zu finden.
Thomas Sjödin, der schwedische Pastor, der mit seinem Buch “Warum Ruhe unsere Rettung ist” 2016 für einen Bestseller sorgte, hat nun mit “Wo du richtig bist” sein neuestes Werk bei SCM veröffentlicht.
Ich muss gestehen, dass ich mich zu Beginn des Lesens mit “Wo du richtig bist” etwas schwer getan habe. Ich konnte den Ausführungen des Autors zwar durchaus folgen, wusste aber lange Zeit nicht, wo er mit mir hin will.
Anhand es Jüngers Thomas, der ja hinlänglich als der “Ungläubige” bekannt ist, geht Thomas Sjödin an sein Thema heran. Er beschreibt, dass Zweifel ja per se nichts Schlimmes ist und das es ja richtig ist, Dinge anzusprechen und auf den Grund zu gehen, die man nicht versteht. Erst wenn der Zweifel die Oberhand gewinnt und zum Selbstzweck wird, treten Probleme auf.
Der Apostel Thomas gehört also zu denen, die den Dingen auf den Grund gehen möchten, die sich (nicht immer) mit einfachen Antworten zufrieden geben, die zum Kern der Sache vordringen wollen. Und nach diesem Start begleiten wir Thomas zusammen mit Thomas Sjödin nach Indien, dem Ort an dem die Geschichte den Verbleib des Apostels Thomas nach der Himmelfahrt Jesus verortet. Viele Hinweise deuten darauf, dass eben dieser Jünger Thomas sich auf den Weg nach Indien gemacht hat, um dort das Evangelium zu verbreiten. Es gibt in Indien wohl sehr viele sog. “Thomas-Christen”, was nur ein Indiz für dieses Vermutung darstellt.
Und letztlich kommt Sjödin zu dem Schluss, dass es mit “Carpe diem”, wie es viele Menschen als Credo leben, eben nicht getan ist und weitet den Blick über das hier auf Erden endliche Leben hinaus auf die Ewigkeit aus. Das “Zuhause”, dessen wir als Christen gewiss sein dürfen. Und so lernen wir jeden Tag, sei er gut oder schlecht, nicht nur aus der Perspektive des Augenblickes zu (er)leben, sondern ihn möglichst mit dem Blick auf das “große Ganze” zu betrachten, mit dem Blick auf die Ewigkeit.
Wenn ich mich daran halte, werde ich vermutlich meine täglichen Termine noch sorgfältiger Planen und mich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind hier auf Erden. Wenn ich erst einmal im Grab liege, ist es definitiv zu spät um offene Dinge zu klären, Beziehungen zu heilen, so zu leben, wie ich es eigentlich wollte usw.
So kann ich lernen, hier auf Erden ein (vorübergehendes) Zuhause zu finden, zu wissen wo ich hingehöre und trotzdem auf das zukünftige, ewige Zuhause ausgerichtet zu bleiben.
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn dieser Rezension nicht genau wusste, was ich schreiben sollte, weil das Thema (für mich) nicht ganz greifbar war. Doch jetzt sehe ich, dass anscheinend doch etwas bei mir hängengeblieben ist.
Und das ist ja schon mal was!
Bis demnächst
Andreas