Lars Quittkat
Roman
Neukirchener Verlag
Juni 2012
Gebunden
192
Der Pastor als Hirte - das kennen wir! Was ist aber, wenn unter den Schäfchen auch Wölfe sind? Davon gibt es in der Kirchen gemeinde von Pastor Braun so einige. Der brummelige Kirchenvorsteher Brammer beschwert sich über die Heavy- Metal-Leidenschaft des Organisten, tratschende Hausfrauen treffen sich an der Fleischtheke und Frau Matzke hält sich für unentbehrlich und tyrannisiert die zurückhaltende Küsterin Rita Stark. Doch plötzlich wird das Leben in der beschaulichen Dorfgemeinde durch einen geheimnisvollen Briefeschreiber aufgemischt, und zwar mit weitreichenden Folgen. Der anonyme Absender schickt Bibelverse an einzelne Gemeindemitglieder und tritt damit einigen Menschen auf die Füße, anderen aber macht er Mut. Und mittendrin ist Pastor Braun, der versucht, dem unbekannten Briefeschreiber auf die Schliche zu kommen. Ein unterhaltsamer Roman mit Spannung, Tiefgang und ganz viel Humor, dessen liebenswerte Figuren dem Leser schnell ans Herz wachsen und der für Toleranz und Nächstenliebe wirbt. Schmunzeln erlaubt, schluchzen aber auch!
Kennt ihr Pastor Braun? Kirchenvorsteher Brammer? Organist Neumann? Und nicht zu vergessen: Frieda Matzke?
Die Namen werden euch nichts sagen (Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt). Dennoch glaube ich, dass euch viele der im “schrägen Kirchenroman “8 Verse für ein Halleluja” beschriebenen Figuren zumindest ansatzweise bekannt vorkommen werden.
Vorrausgesetzt ihr seid in einer landesskirchlichen Gemeinde großgeworden. Denn im freikirchlichen Bereich gibt es “solche Leute” NATÜRLICH nicht!! 😉
Lars Qittkat, selbst Pastor einer Gemeinde, hat mit seinem Roman “8 Verse für ein Halleluja” für meinen Geschmack einen richtigen Volltreffer gelandet. Die Figuren kommen einem irgendwie bekannt vor. Über die eine möchte man den Kopf schütteln. Über eine andere muss man unwillkürlich lachen und eine andere möchte man am liebsten stumpf in den Boden hauen oder zumindest aber mal so richtig durchschütteln, dass die Brille wegfliegt. Also voll das Leben! 🙂
Die Figuren lavieren sich durch ihre Wochen von Sonntagsgottesdienst zu Sonntagsgottesdienst und würden sicher noch immer so weiter machen, wenn da nicht plötzlich seltsame “Zettel” auftauchen würden. Da bekommt dann schon mal eine “ganz wichtige Person des öffentlichen Lebens” einen Bibeltext zugestellt – und geht unter die Decke. Frei nach dem Motto: “Wem der Schuh passt…”
Aber auch andere bekommen so einen Zettel mit einer Bibelstelle und werden spürbar zehn Zentimeter größer und lassen sich nicht mehr alles gefallen.
Aber wer ist der Verfasser dieser mysteriösen Schreiben? Es wird zu DEM Thema in der Gemeinde – und vor allen Dingen vor der Fleischtheke im örtlichen Edeka Markt, wo sich die älteren Damen regelmäßig ihr Stückchen Leberwurst und die neuesten Nachrichten des Dorfbuschfunks abholen.
Wer wird das Rätsel lösen?
Die Antwort erfahrt ihr, wenn ihre Lars Qittkats äußerst erheiterndes Buch gelesen habt.
Ich habe es mit Freuden gelesen und mich köstlich über die beschriebenen Typen amüsiert. Manche Personenbeschreibungen wirken klischeehaft. Aber wie gesagt, sie “wirken” klischeehaft. Ich denke Lars Qittkat hat hier seine ganze realen Gemeindemitglieder sehr gut beobachtet, denn viele Charaktere durfte ich auch schon kennen lernen. Und ihr werdet euch beim Lesen auch sicher dabei ertappen, wie ihr das Handeln einer Romanfigur mit: “Genau wie Herr oder Frau Sowieso” kommentiert und dabei das Bild einer real existierenden Person vor Augen haben werdet.
Mir ging es jedenfalls so. 🙂
Aus diesem Stoff könnte man sehr gut auch einen netten kleinen Unterhaltungsfilm machen, der den Brauns, Brammers und Pohlmanns in uns, liebevoll den Spiegel vorhält.
Note: empfehlenswert!
Bis demnächst
Andreas