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Bin am Meer

Bin am Meer Book Cover Bin am Meer
Udo Schroeter
Erzählung
adeo
August 2012
Gebunden
240

Eigentlich hatte Daniel nur eine Woche Angelurlaub auf einer einsamen Insel gebucht, um seinem stressigen Alltag eine Weile zu entfliehen. Doch sein "Reiseführer" Leif, ein Typ mit Salzwasser in den Adern, beschränkt sich nicht darauf, Daniel nur die besten Angelplätze zu zeigen. Er weist ihn in das jahrtausendealte Handwerkszeug des Jägers ein. Daniel erkennt seine Chance, aus der Schneller-Höher-Weiter-Spirale auszubrechen und den Begriff "Sinn" für sich völlig neu zu füllen. Er erfährt, wie zentral seine eigene Spiritualität für ein Leben im Gleichgewicht ist und wie er das Erfahrene im Alltag umsetzen kann. Die Woche am Meer wird zu einer Reise zu sich selbst. Aus dem Gejagten wird wieder ein Jäger. Aus dem getriebenen, gehetzten Schatten seiner selbst wird wieder ein Mann: selbstbestimmt, mutig, kraftvoll.

Das Jahr 2012 ist wahrlich “mein persönliches Jahr der Bücher” seit sehr langer Zeit.

Das “Problem” ist nämlich, dass in diesem Jahr so viele tolle neue Bücher auf mich zugekommen sind, dass ich zeitweise gar nicht wußte, welches ich davon zuerst lesen sollte /wollte.

Mit Udo Schroeters “Bin am Meer” ist mir wiederum eine “Perle” zugefallen. “Eine Erzählung für Männer” steht auf dem Umschlag. Und ums Angeln sollte es gehen. Mag ich Fisch?

Doch dann ließ ich mir vom Verlagsrepräsentanten etwas mehr über diesen Titel erzählen, biss an und erhielt postwendend mein Leseexemplar.

“Bin am Meer” wird eines jener Bücher bleiben, die noch lange Zeit nachwirken werden. “Bin am Meer” könnte – und vielleicht SOLLTE – sogar eines der Bücher werden, dass man immer mal wieder lesen wird, denn es enthält bei einem überschaubaren Umfang eine Fülle an Informationen und Wahrheiten, die jeden zum Nachdenken bringen sollten. Und das gilt sicher nicht nur für Männer. Aber vor allen Dingen für Männer.

“Bin am Meer” ist die Geschichte eines Mannes, der einfach mal eine Auszeit braucht, bevor ihn die Zwangsauszeit erwischt. So will er eine Woche zusammen mit einem gemieteten Angelführer auf einer Insel mal wieder so “richtig fischen” gehen. Neue Angelrute für 2.000 Euro ist gekauft, die Angelkiste bis zum Rand gefüllt mit den besten Blinkern (Köderfische aus Metall), die der Markt anzubieten hat. Nun kann es losgehen! Das wird ein Fest!

Doch, Pustekuchen!

Kaum ist er in den Startlöchern, “verdonnert” ihn sein Führer zum Abschalten und Weglegen des Mobiltelefones. Er solle doch erst einmal “auf der Insel ankommen”.

Am nächsten Tag soll es dann aber wirklich losgehen. Wozu er so viele Blinker brauche? Drei müssen reichen, den Rest kann er vergessen. Usw. Usw.

Unser “Ich-Erzähler” verbringt mit diesem Mann eine ganze Woche auf einer Insel und erfährt täglich Neues über sich und “das Leben”. Er lernt seine Sichtweisen zu hinterfragen und vor allen Dingen auch zu ändern. Nach und nach werden ihm wieder Dinge bewußt (gemacht), die er schon lange vergessen hatte. Und er erkennt wie wichtig diese Dinge für ihn und sein Leben sind. Und gleichzeititg erkennt er, wieviel wirklich UNWICHTIGE Dinge es in seinem Leben bisher gab.

Ich kann das alles gar nicht so en Detail wiedergeben, wie ich es zu diesem Zeitpunkt eigentlich tun möchte. Dazu ist es einfach zu viel. Und vor allen Dingen ist es besser, diese Erkenntnisse im Rahmen des Lesens aufzunehmen. Denn erst dann ergeben sich die logisch aufgebauten Zusammenhänge, wird einem sehr viel klar und bewußt.

“Bin am Meer” sollte meiner Meinung nach von jedem Mann (aber auch jeder Frau) gelesen werden, die so richtig in der beruflichen “Tretmühle” stecken. Die “Gehetzen” unserer Zeit. Die “immerzu auf Handy Schauer”. Die “immer ereichbar sein Müsser”. Die “eigentlich mehr Zeit mit ihrer Familie / Frau etc. verbringen Müsser”. Die “immer möglichst viel heraus holen Müsser”. Die “schneller höher weiter Müsser.”

Das trifft nicht auf dich zu? – Denke einmal ehrlich darüber nach!

Alle paar Seiten traf mich beim Lesen dieses Buches irgendeine Erkenntnis. Alle paar Seiten musste ich dem Autor einfach nur zustimmen. Wir nehmen Vieles einfach als selbstverständlich hin, verlieren damit dennoch einen Teil unseres Lebens – und dessen Sinn!

In Form einer sehr gut und leicht verständlichen Geschichte legt Udo Schroeter eine Art “Lehrbuch” über den Sinn des Lebens und über das “Leben des Lebens” vor. Ganz viele Aspekte unseres gehetzten und unnatürlichen Daseins zeigt er auf und macht sie uns bewusst.

Zusammen mit dem durchscheinenden Schutzumschlag und einem farbigen Bildteil mit tollen Fotografien vom Meer wurde “Bin am Meer” zu einem äußerlich wie auch inhaltlich sehr ansprechenden und wertvollem Buch, dass man(n) mit echtem Gewinn (immer wieder) lesen kann – und sollte, um es wirklich zu verinnerlichen.

Empfehlung: Ein ganz besonderes Buch für die gehetzten Sinnsucher unserer Tage.

Mein Prädikat: Sehr wertvoll!

Bis demnächst

Andreas

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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