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Das Erbe der 68er

Das Erbe der 68er Book Cover Das Erbe der 68er
Paulus, Magdalena
Sachbuch
SCM Hänssler
April 2015
Gebunden
320

Die wilde Zeit der 68er Steine werfende Studenten, Sitzblockaden und Notstandsgesetze: Die junge Generation ist in Aufruhr. Die Werte der Eltern werden abgelehnt, die angestammten Autoritäten in Frage gestellt. Man will mehr politische Mitbestimmung und vor allem: Freiheit! Magdalena Paulus zeigt auf, wie sehr die Aufklärung die 68er beeinflusst hat – und wie diese Bewegung uns bis heute prägt. Differenziert arbeitet sie heraus, dass absolute Freiheit letztlich zur Orientierungslosigkeit führt – dennoch waren manche Forderungen der 68er durchaus berechtigt, etwa hinsichtlich der Gleichberechtigung von Frauen. Eine persönliche und ausgewogene Bilanz der 68er und ihrer Folgen, ein Plädoyer für eine christliche "Kultur der Freiheit".

Hört sich irgendwie nach “Revolution” und “heißem Herbst” an, wenn man Magdalena Paulus Buch “Das Erbe der 68er” in der Hand hält, finde ich.

Gerade ich, als ein Mensch, der den “heißen Herbst” 1977 hautnah miterlebt hat, wird natürlich bei einem Buchtitel aufmerksam, der sich mit den 68ern befasst. Denn schliesslich war der “heiße Herbst” eine Folge der Studentenunruhen der ausgehenden 60er Jahre in Deutschland und Europa. Mein Interesse an “Das Erbe der 68er” war auf jeden Fall schon geweckt, als ich den Titel in der Verlagsvorschau für 2015 gesehen habe. Logisch, dass ich ein Leseexemplar beantragt habe.

Gut gewählt, Andreas!

Magdalene Paulus nimmt den Leser mit durch einen kleinen Exkurs in Sachen Geschichte. Natürlich beginnt sie in den 60er Jahren, greift dann aber – aus gutem Grund – zurück in die Aufklärung. Was lief dort ab? Welche Folgen hatte das für Deutschland (und Europa)? Über die Frauenbewegung kommt sie zu spannenden Themen wie “Darwin und Hitler”, Toleranz, Religionen, Stress und Glück hin zu Kirche und die Zeit, in der wir leben.

Ein recht weiter Bogen, zugegeben. Aber notwendig, wenn wir verstehen wollen, warum heute Vieles so läuft, wie es läuft in Deutschland. Wie tickte die Kriegsgeneration eigentlich, gegen dessen “Muff unter den Talaren” sich die 68er Bewegung auflehnte? Und wohin führte uns diese Revolte der Jugend letztlich? Was macht es auch heute noch mit uns?

Das hört sich alles recht schwierig und schwer verständlich an. Aber “Das Erbe der 68er” ist weder schwer zu lesen noch schwer verständlich. Ganz im Gegenteil: ich habe es wie einen spannenden Krimi “inhaliert”.

Ich persönlich halte “Das Erbe der 68er” für ein sehr wichtiges und gutes Buch. Für mich schlossen sich bei der Lektüre viele kleine Wissenslücken, was meine Elterngeneration und die politische Entwicklung in Deutschland anbelangt. Und gerade auch für heute, wo sich schon wieder eine stille Revolution in Deutschland anbahnt, die uns Christen noch vor große Herausforderungen stellen wird und schon stellt. Leider habe ich den Eindruck, dass manche von uns, diese Entwicklungen entweder zu ignorieren scheinen oder noch gar nicht wahrgenommen haben.

Viele gesellschaftspolitischen Themen werden “die Christen” in Zukunft vor Herausforderungen stellen, über die sie im Moment noch gar nicht nachzudenken wagen. Aber wir sind Christen IN dieser Welt. Und wenn wir von unserem Glauben berichten und Menschen dafür gewinnen wollen, müssen wir an vielen Stellen unser Denken und Handeln radikal ändern.

Ich spreche dabei nicht von unserem Glauben! Sondern vielmehr von der Art und Weise, wie wir versuchen, Menschen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen. Ich stimme mit Magdalena Paulus überein, dass so manche Art der “Mission”, die von Christen hier im eigenen Land betrieben wird, geradezu auf Widerspruch und Ablehnung stoßen muss! Eine Erkenntnis aus “Das Erbe der 68er” für mich persönlich war, dass tatsächlich viele Christen beim “Missionieren” vom Gegenüber zuerst einmal verlangen, dass er/sie gefälligst erst mal genau den selben Lebensstil anzunehmen hat, wie “wir wiedergeborenen und geretteten Christen”. Das kann natürlich nicht gut gehen.

Aber das soll nur ein Beispiel dafür sein, was uns “Das Erbe der 68er” so vor Augen hält.

Ich werden “Das Erbe der 68er” sicher nicht das letzte Mal gelesen haben, sondern wieder einmal reinlesen, um mit etwas Abstand die verschiedenen Aspekte noch einmal zu verinnerlichen.

Wenn es nach mir ginge, sollte jeder Gemeindeleiter “Das Erbe der 68er” einmal gelesen haben.

Einiges wird manchem etwas schwer im Magen liegen. Aber das ändert nichts daran, dass diese Dinge real sind, geschehen und wir damit umgehen lernen müssen.

“Das Erbe der 68er” ist für mich ein echtes Highlight des Buchfrühlings 2015. SCM hat was gut bei mir 😉

Eindeutige Leseempfehlung für jeden, der mit offenen Augen durchs Leben geht.

Bis demnächst

Andreas

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Andreas König

Selbständiger Onlinebuchhändler, Blogger, IT Dienstleister und Freelancer.

2011 habe ich, gerade 50 geworden, als Quereinsteiger die Buchhandlung König SCM Shop Fallersleben mit dem Spezialgebiet in christlicher Literatur gegründet. Fast jeden Monat gab es Veranstaltungen, ich schrieb Blog und knüpfte viel Kontakte mit lokalen und überregionalen Autorinnen und Autoren.

2021 habe ich das Ladengeschäft geschlossen und bin in den aktiven Ruhestand gegangen.

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