Irgendetwas mache ich falsch.
Wenn ich durch Facebook oder Instagram scrolle, platzen mir alle paar Posts, im Vergleich zu mir, rel. junge Menschen (oft Schnösel) in die Timeline und labern mich voll.
„Wenn du auch…“
„Kennst du das?“
„Auch du kannst…“
„In nur xy Monaten/Wochen/Tagen, habe ich mit dieser einzigartigen / unglaublichen / von mir entwickelten Strategie / innovativen Idee ein monatliches Einkommen von mehreren Tausend / Millionen / Milliarden…“
„Dieses geheime Wissen…“
„Dieses Video wird ganz sicher bald von der Industrie / der Regierung gelöscht werden…“
Und so weiter…
Nach den üblichen Plattitüden gibt es dann das unvermeidliche Geschenk / Angebot.
„Nur heute!“
„Nur für kurze Zeit.“
„Ich schenke dir.“
Warum mache ich Werbung für ein Produkt, für eine Dienstleistung? Ich will damit Geld verdienen. Punkt. Die homöopathisch auftretenden altruistischen Angebote, vernachlässige ich hier mal.
Wenn ich so eine geniale Geschäftsidee habe, mit der ich diese Unmengen an Geld verdiene, natürlich „ohne dafür arbeiten zu müssen“ (deshalb sitze ich in meinem Video am Pool oder stehe vor einer großen Villa), also wenn ich doch so erfolgreich bin – warum halte ich dann nicht einfach meine [zensiert] und genieße meinen Reichtum? Oder tue wenigstens etwas Gutes und / oder Sinnvolles damit?
Warum gebe ich mir solche Mühe mit dem Video, mit Werbeanzeigen?
Um meine eigene Konkurrenz heranzuzüchten?
Wenn meine Masche so effizient, so einmalig und sooo erfolgreich ist: warum kennt sie dann kein Mensch?
Spoileralarm!!!
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Ich will euch das Geld aus der Tasche ziehen!
DAS ist nämlich meine „geniale“ Geschäftsidee. Ihr da draußen, die ihr (vermutlich sogar aus echter Not heraus) versucht, etwas zu finden, um Einkommen zu erwirtschaften, euch durch das Leben zu schlagen. Euch will ich eine Scheinwelt mit Hilfe meines „Du kannst das auch“ Geschwafels in den Kopf setzen. Und wenn ich euch dann durch einen „gleich hier unten“ verlinkten, ellenlangen Text oder einem nicht enden wollenden, nicht vorspulbaren Video das Hirn rausgequatscht habe; nachdem ich alle fünf Minuten (oder bei Texten alle drei Absätze) betone, dass ich euch „mein Geheimnis GLEICH verraten werde” – texte ich euch weiter zu.
Erst zum Schluss kommt mein „einmaliges, zeitlich begrenztes“ Angebot.
Mist für viel Geld.
Aber da ihr bis hierhin eure wertvolle Lebenszeit vergeudet habt, seid ihr nur noch froh, das Geblubber überlebt zu haben und „erlöst“ euch durch Betätigung des Kaufbuttons.
DOCH HALT!
Bevor du jetzt weiter klickst, biete ich dir an, jetzt und NUR JETZT – siehst du die bedrohlich großen Zahlen des Zeitcountdowns auf dem Bildschirm?
NUR JETZT kannst du noch xy zu diesem „unschlagbaren“ Preis dazubekommen. Danach NIE wieder!
Jedes mal, wenn ich so etwas sehe bzw. erkenne, könnte ich dazwischenhauen. Mit welcher Dreistigkeit hier den Menschen Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Und dann meist auch noch von jenen aalglatten und geschniegelten Typen, denen man nicht mal das Geld für ein Eis anvertrauen würde.
Vermutlich braucht es dazu eine gewisse Lebenserfahrung und auch ein Mindestmaß an Menschenkenntnis, dass sich eben nur durch ein bereits erreichtes Lebensalter inklusive der gemachten (schlechten) Erfahrungen erreichen lässt.
Merke: Geld lässt sich auf ehrliche Art niemals von selbst verdienen!
Und zu ehrlich zählt für mich auch, dass nicht andere die Drecksarbeit erledigen, in dem sie ausgebeutet werden. Denn immer, wenn etwas geschaffen wird, gehört Arbeit dazu. Wer nur daran verdient, ist ein Schmarotzer, der sich auf dem Rücken anderer versucht gesund zu stoßen.
Leute fallt nicht auf diese Blender herein! Finger weg von diesen dubiosen Typen!
Die allerwenigsten Menschen werden schnell und mühelos reich. Es sei denn sie stoßen auf eine Goldader oder ein Ölvorkommen. – Wobei ich durch dieses Beispiel meine Grundaussage gerade zu nicht gemacht habe. Denn Gold zu schürfen oder nach Öl zu bohren ist RICHTIGE Arbeit.
Wenn es also jemand schnell und mühelos geschafft haben SOLLTE, dann wird es vermutlich auf dem Rücken anderer (siehe oben) oder unehrlich gewesen sein.
Gern mal darüber nachdenken und die “Spinner” einfach wegscrollen, wenn sie wieder auftauchen.