Königs Senf – Abtreibungen

Nach dem die Iren sich in einem Referendum für eine Legalisierung von Abtreibungen ausgesprochen haben, zeigen die Nachrichtenportale jubelnde Frauen mit strahlendem Gesicht.

Warum eigentlich?

Man gewinnt den Eindruck, als wären sie aus einer “Gefangenschaft” entlassen worden. Und vermutlich werden sie auch so ähnlich empfinden. Denn wer das Gefühl hat, in seiner Selbstbestimmung beschnitten zu werden, fühlt sich eingeengt und gefangen. Das kann ich nachvollziehen.

Und wenn Abtreibungen in einem Land grundsätzlich verboten sind, kann ich auch das verstehen, sehe aber auch Nachteile darin. Gerade, weil sie verboten sind, wurden schwangere Frauen bislang sicher in die Hände von “Engelmacherinnen” getrieben. Das ist zwar nur eine nicht verifizierte Vermutung, erscheint mir aber äußerst plausibel. Und zum Thema “Abtreibungen auf dem Küchentisch” oder an irgendwelchen Orten, denen das Prädikat “hygienisch einwandfrei” oft nicht verliehen werden könnte, muss ich sagen: das ist auch keine Lösung. Es gefährdet nicht nur das Kind im Mutterleib, was in diesem Fall ja auch beabsichtigt ist, sondern es gefährdet zudem das Leben der Frau, die keine Mutter sein will.

Was mich allerdings an dieser ganzen Diskussion immer wieder extrem stört, ist die Doppelmoral, mit der Befürworter von Abtreibungen vorgehen. Sind es doch genau diese Menschen, die auf Demos gegen den Krieg auf die Straße ziehen oder harte Strafen für Kinderschänder fordern. Diejenigen, die sich für die Rechte von Unterdrückten in aller Welt einsetzen, die für die Schwachen und Armen ihre Stimme erheben, brechen gleichzeitig in Jubelstürme aus, sobald sie “das Recht auf Abtreibung”, also die Tötung eines ungeborenen Kindes “erkämpft” haben.

“Mein Körper gehört mir!”, heißt es dann. Und “Abtreibung ist ein Grundrecht für Frauen”.

Doch wer schützt die Rechte des ungeborenen Kindes?

Hat dieses Leben keine Rechte? Mit welcher Begründung bestimmt eine Frau, dass ein Kind getötet wird, weil “sie” nicht schwanger sein will? Wo bleibt da das “Soziale”, die Menschenrechte für das Kind? Das Recht der Mutter auf Leben ist also höher zu bewerten, als dass des Kindes? Auf welcher Grundlage werden solche Entscheidungen gefällt?

Und – mit Verlaub – wenn eine kluge, emanzipierte Frau von heute eine Schwangerschaft vermeiden will, dann stehen ihr zahlreiche Mittel zur Verfügung. Wer in der Lage ist Petitionen und Referenden durchzuboxen, sollte doch in der Lage sein anständig zu verhüten. Aber scheinbar wird der eigene Spaß höher bewertet als ein Leben. Wenn man schwanger geworden ist, wird das Kind eben einfach “weggemacht”.

Ich werde diese Doppelmoral nie verstehen, glaube ich.

Das Thema ist mit diesen Sätzen noch längst nicht ausdiskutiert, ich weiß. Aber wie “fortschrittlich” und “aufgeklärt” sind wir in Europa eigentlich, dass dieser Massenmord an ungeborenen Kindern mit einem Schulterzucken abgetan wird oder gar bejubelt wird – um anschließend seine Spende an Amnesty International zu schicken.

“Du sollst nicht töten!”

Nochmal: das Thema ist an dieser Stelle nicht abgearbeitet! Es ist viel komplexer, als ich es hier darstellen kann. Dieser Artikel befasst sich lediglich mit einer Seite von Abtreibungs”recht”. Es gibt noch viel mehr Seitenstränge hierbei. Es gibt medizinische Indikationen. Nicht jedes Verhütungsmittel verhütet zu 100%. Schwangerschaft nach Vergewaltigung. Und noch sicher mehr. Hier gilt es abzuwägen.

Dennoch zählt für mich, dass das kleine ungeborene Würmchen ebenso ein Recht auf Leben hat, wie die Mutter. Wessen Lebensrecht steht “höher”? Auch “ungewollte” Kinder sind – Kinder. Es gibt viele Menschen, die gern ein Kind mit Liebe großziehen würden. Deshalb gibt es die Möglichkeit von Adoptionen.

“Du sollst nicht töten!”

Das ist MEINE Meinung. Du hast ein Problem damit? – Halt es einfach aus. Sei tolerant! Und über andere Meinungen einmal nachzudenken, schadet nie.

Der König

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Andreas König

Blogger, Freelancer, ehem. Buchhändler. Interessiert. Selbstdenker.

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